Kiten im Winter
Liebe Kitenoobs,
Wenn die Temperaturen langsam unter 7 Grad sinken und wir noch hochmotiviert sind aufs Wasser zu gehen, sollten noch ein paar Besonderheiten beachtet werden.
Erfahrungen von Noobs für Noobs und ein Feedback von der Wasserrettung.
Besonders tückisch wird es wenn auch die Wassertemperatur deutlich sinkt.
Hier ein paar Besonderheiten:
Im Sommer könnt ihr Stundenlang im Wasser treiben, Selbstrettung durchführen, Bodydrag machen und warten, das Euch jemand zur Hilfe kommt.
Im Winter sind es ein nur paar Minuten – auch für erfahrene Kitesurfer. Ihr habt deutlich weniger Kondition, unterkühlt viel schneller und wenn ihr erstmal merkt wie sehr ihr das unterschätzt habt kommt schnell die Panik dazu.
Achtet daher in der Winterzeit auf Folgendes:
- Gute Schutzausrüstung verlängert die Zeit im Wasser und schützt vor Unterkühlung:
Dicker Neo, Hoodi, Handschuhe, dicke Schuhe, Haube und vor allem alles ohne Löcher.
- Fahrt nicht so weit raus, denn wenn es mal einen Materialfehler gibt kann es locker 30Min dauern um zurück zu kommen.
- Geht nicht alleine Kiten, denn es ist manchmal Eure Rettung wenn jemand vorbeikommt und Euch helfen kann oder Hilfe holen kann.
- Wenn Euch kalt wird, sofort aufhören, denn wenn ihr erstmal die Füße und Hände nicht mehr spürt, können schneller Verletzungen passieren und ihr habt keine Kraft mehr für eine Notsituation
- Beendet die Session deutlich vor der Dämmerung, Im Winter wird es schneller dunkel und wenn ihr draußen alleine treibt und es dunkel wird…..
- Tragt eine Schutzweste mit Auftrieb, falls ihr doch mal im tiefen Kiten geht. Der Auftrieb spart Kraft beim Bodydrag.
Die Wasserrettung hat auch darauf hingewiesen:
- Das gerade jetzt die Surfer und Kitesurfer die Kälte unterschätzen
- Schlecht zu sehen sind, gerade wenn sie sich vom Kite trennen
- Oft die Dunkelheit dazukommt, da bis zur Dämmerung gekitet wird.
Ja alles gut aber ich kann ja kiten…. Dachten wir auch, daher noch ein paar Anekdoten von uns:
Sven hat sich schön die Finger unterkühlt, da er bei kaltem Wetter nicht die passenden Handschuhe an hatte, daher sind seine Finger bis heute besonders empfindlich geworden.
Sascha fuhr weit draußen und kam auch nach 6 Minuten Bodydrag nicht mehr zu seinem Board zurück, er war mehr als Dankbar als ein Helfer kam und ihm das Board brachte. „hey noch ein paar Minuten und ich hätte keine Kraft mehr gehabt“ – für ihn war die Session dann auch vorbei.
Bei mir ist an meinem Board ist eine Schlaufe aufgegangen und ich wusste damals noch nicht, das man auch mit offener Schlaufe fahren kann. Daher musste ich mich vom Schirm 10 Minuten zurückziehen lassen, dabei kam immer wieder Wasser in die Schuhe. Am Strand konnte ich kaum richtig auftreten und den Abbau mussten andere übernehmen.
Jörn hatte im Tockenanzug eine Öffnung nicht geschlossen und merkte seine Beine kaum noch und wurde anschließend in der Dusche erstmal wieder aufgetaut.
Gerade an die vielen Neulinge – keine Panik, macht weiter so fleißig, aber passt einfach besser auf.
Auch die kürzeren Wintersessions sind klasse und bringen Euch weiter.
Viel Spaß Eure Paten